Track and Trace: Neue Möglichkeiten für die Logistik

Track and Trace erfährt in Logistikunternehmen schon seit geraumer Zeit große Beliebtheit und hat sich im Bereich der KEP-Dienste, also der Kurier-, Express- und Paketdienstleister, beinahe schon zum Standard etabliert. Doch was genau verbirgt sich eigentlich hinter dem Anglizismus „Track and Trace“ und welche Vor- und Nachteile ergeben sich daraus? Unser Artikel geht diesen Fragen auf den Grund und wirft außerdem einen Blick auf die Ergebnisse einer Studie des Fraunhofer Instituts, die sich mit Track and Trace Technologien befasst.

Was versteht man unter Track and Trace?

Sicher kennen Sie folgende Situation: Sie haben online eine Bestellung getätigt und warten nun sehnsüchtig auf ihr Paket. Wie gut, dass Sie mithilfe der Sendungsnummer nachschauen können, wann die Lieferung endlich bei Ihnen eintrifft. Seit Jahren bieten verschiedene Paketdienstleister, wie DHL oder HERMES, ihren Kunden die Möglichkeit, Sendungen online zu verfolgen. Genau das ist das Prinzip von Track and Trace. Der Begriff beschreibt nichts anderes, als die Verfolgung von Warensendungen und Ladeeinheiten – und zwar inner- und außerbetrieblich.

HPDF-Angebot Track and Traceinweis: Unsere Berichte sind oft sehr ausführlich. Daher bieten wir an dieser Stelle eine Zusendung des Artikels im PDF-Format zur späteren Sichtung an. Nutzen Sie das Angebot um sich die Praxis-Impulse in Ruhe durchzulesen, Sie können hierfür auch einfach auf das PDF-Symbol klicken.

Welche Vorteile bietet Track and Trace?

Track and Trace bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Auf die vier größten Pluspunkte gehen wir an dieser Stelle einzeln ein.

Transparenz innerhalb der Supply Chain

Sogenannte RFID-Transponder speichern Daten auf einem integrierten Chip und leiten diese per Radiowellen und mithilfe von GPS in Echtzeit weiter. Spediteure können auf diese Weise Tag und Nacht verfolgen, wo sich ihre Fahrer derzeit befinden. Dementsprechend kann eine sehr genaue Planung von Routen, sowie eine exakte Bestimmung der Lieferzeit erfolgen. Händler wissen, wo ihre Ware ist und Kunden können sich auf angekündigte Liefertermine verlassen. Sprich: Alle, an der Supply Chain beteiligten, Personengruppen können ihre Arbeit an aktuellen, punktgenauen Informationen ausrichten.

Qualitätssicherung

Ein gutes Beispiel dafür, wie die Qualitätssicherung von Track and Trace profitiert, stellt Lufthansa Cargo dar. Kunden des Luftfrachtunternehmens können seit Frühjahr 2017 nicht nur genaue Informationen über den Aufenthaltsort ihrer Ware, sondern auch über die Feuchtigkeit, die Temperatur, den Luftdruck und die Ausrichtung abrufen. Darüber hinaus werden von der Norm abweichende Erschütterungen im Frachtraum erkannt und gemeldet. Das Prinzip lässt sich natürlich nicht nur auf die Luftfracht anwenden. Logistikunternehmen erhalten über LiveSensoren ermittelte Informationen zu Bearbeitungs- und Liegezeiten, sowie Lieferwegen, anhand derer Arbeitsprozesse optimiert werden können.

Kampf gegen Fälscher

Besonders im Bereich der Pharmaindustrie erweist sich Track and Trace als nützlich im Kampf gegen Medikamentenfälscher. Jede Produkteinheit wird mit einem Code versehen, über den ihr Distributionsweg in Echtzeit nachverfolgt werden kann. Der Kunde, beispielsweise ein Apotheker, kann anhand des Codes prüfen, welchen Weg die Ware zurückgelegt hat – und zwar bis zur Produktionsstätte. So lässt sich sekundenschnell prüfen, ob es sich um ein Original oder um eine Fälschung handelt.

Optimierung der Lagerlogistik

Was die Intralogistik betrifft, hilft Track and Trace, die Lagerfläche bestmöglich zu nutzen und den Suchaufwand nach einzelnen Sendungen zu minimieren. Daten zu Warenaus- und eingängen, sowie aktuellen Beständen werden mit den freien Stellflächen zusammengebracht, wodurch sich die Lagerlogistik deutlich vereinfachen und effizienter gestalten lässt.

Hat Track and Trace auch Nachteile?

Neben den vielen Vorteilen müssen auch die Nachteile von Track and Trace beleuchtet werden. Hier fallen maßgeblich zwei Aspekte ins Gewicht:

Kostenaufwand

Zum einen stellt die Ausrüstung des Unternehmens mit der nötigen Technologie natürlich einen gewissen Kostenaufwand dar. Mit Blick auf die Ersparnisse, die sich mit Track and Trace generieren lassen, kann allerdings davon ausgegangen werden, dass sich die Kosten relativ schnell amortisieren.

Datensicherheit

Fakt ist: Was Daten speichert und übermittelt ist potenziell angreifbar und kann zum Ziel von Cyberattacken werden. Daher gewinnt das Thema Cyber Security auch im Bereich der Logistik zunehmend an Bedeutung.

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Die Studie des Fraunhofer Instituts: Vergleich digitaler Objekterfassungstechnologien

Mitte März 2019 veröffentlichte das Fraunhofer IAO die Studie „Track and Trace Technologien im Überblick“, innerhalb derer Objekterfassungstechnologien verglichen wurden. Bedacht wurden die Felder optoelektronische Erkennung, Sender-Empfänger-Systeme, Echtzeit-Lokalisierung und Blockchain-Technologie. Im Folgenden haben wir die Ergebnisse kompakt für Sie zusammengefasst:

 

Optoelektronische Erkennung

Hier kommt die Studie zu dem Schluss, dass, die bereits großflächig genutzten, Barcodes auch in Zukunft das Mittel der Wahl für Logistiker sein werden. Die Gründe hierfür sind die Standardisierung und die breiten Anwendungsmöglichkeiten, bei geringem Kostenaufwand. Virtual und Augmented Reality könnten die Arbeit mit Barcodes zukünftig noch praktischer machen und dafür sorgen, dass das Interesse bei weiteren Nutzungsgruppen steigt. Auch 2D-, 3D- und 4D-Barcodes werden eine immer größere Rolle spielen.

Sender-Empfänger-Systeme

In Bezug auf Sender-Empfänger-Systeme, stellt die Studie die vielen Vorteile und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der RFID-Transponder vor. Diese können nicht nur in der Produktionslogistik, sondern, wie bereits beschrieben, auch in der Lager- und Distributionslogistik eingesetzt werden.

Echtzeit-Lokalisierung

Zu den „Real Time Location Systems“, kurz RTLS, zählen Mobile Phone Tracking, GPS, WLAN, Bluetooth, Ultra Wide Band und Zigbee. Jede dieser Möglichkeiten hat ihre individuellen Vor- und Nachteile. Welches RTLS sich also am besten eignet, hängt von den Anforderungen, die der Logistiker an das System stellt ab. Zu den Faktoren, die hier bedacht werden müssen, zählen, laut Studie, die benötigte Reichweite, die Nutzung im In- oder Outdoor Bereich, sowie das Umfeld in Bezug auf Interferenzen und Abgrenzung.

Blockchain-Technologie

Die Studie ergab, dass das Potenzial der Blockchain-Technologie auf dem Gebiet der Logistik als äußerst hoch einzustufen ist – vor allem, wenn die Möglichkeiten, die das IoT zu bieten hat, damit kombiniert werden.

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